Projekt Buchensämlinge retten
Im April 2021 keimen nach leichtem Regen überraschend unter der ehrwürdigen rund 80jährigen Rotbuche beim NFH Frankfurt Am Poloplatz 15 Buchensämlinge. Die dicke Rotbuche bereitet uns Sorgen, denn sie verliert immer mehr an Vitalität. Abgestorbene Äste müssen im Kronenbereich nach und nach rausgesägt werden. Nachwuchs des Baumes ist also hochwillkommen, muß aber notgedrungen an nicht begangene Stellen verlagert werden.
Da es sich unter der Rotbuche um einen großen, sandigen Aufenthalts- und Spielbereich handelt, wurde im kleinen Kreis die Idee geboren, die frischen Sämlinge in Töpfe umzupflanzen, um sie für diesen Sommer zu retten, im Wachstum zu beobachten und zu fördern. Das Projekt wurde per mail zur Beteiligung rundgeschickt und erfreulicherweise gab es eine ganze Anzahl positiver Rückmeldungen. Organisatorisch stellte sich auch die Frage nach hohen Pflanzkisten, guter Erde und geeigneter Bewässerung.
Damit die eingetopften Sämlinge Trockenheit und Hitze im Sommer einigermaßen überstehen, wachsen sie nun unter der schattenspendenden Douglasie Ort auf der niedrigen Mauer vor dem Haus in der Nähe der Regenwassertonne und Gießkanne.
Einen Teil der Sämlinge haben wir bereits in eine größere Holzkiste gesetzt. Dort machen wir einen Bewässerungsversuch mithilfe einer von Christel getöpferten Olla (gesprochen Oja), einem Wasserreservoir, das an die Erde die Feuchtigkeit bei Bedarf abgibt. Außerdem ist Regen und Gießen erwünscht.
Manche PflanzerInnen nehmen die jungen Buchen zur besseren Wasserversorgung gern nach Hause. Das Auspflanzen wird im nächsten oder übernächsten Winter erfolgen, wenn es hoffentlich genug regnet.
Eine dicke Rotbuche war im Geländeeingang vor wenigen Jahren dem Riesenporling zum Opfer gefallen. Die verbliebene Wurzel ist nun zerfallen und zu Erde geworden. Die Rotbuchen sterben im Frankfurter Stadtwald in großer Zahl, weshalb von Setzlingen von Buchen überhaupt keine Rede ist. Mit Stiel-, Trauben- Flaumeichen, Linden usw. wird mehr Hoffnung verbunden. Die Rotbuche gilt in Zeiten der Klimakatastrophe nicht als Zukunftsbaum. Doch wo sie aus Samen wächst, sollte sie geschützt und gefördert werden. So meinen wir. Der Wald regeneriert sich größtenteils selbst, wenn einige Regeln berücksichtigt werden.
Wir machen den Versuch der Rettung der Art Rotbuche. Wir wählen später beim Auspflanzen Ecken, die jungen Buchen Chancen einräumen. Wir hoffen auf einen Neustart der Rotbuchen im Niederräder Wald durch Selbstaussaat und Achtsamkeit gegenüber den Sämlingen.
Gisela Becker